„Werden immer weniger“ – Giersch verlässt die HSG

Gütersloh (zog). Abstieg, schon wieder Schlusslicht und keine Spieler. Die HSG Gütersloh kommt aus der Abwärtsspirale nicht heraus. Am Dienstag verabschiedete sich Rückraumspieler Justus Giersch offensichtlich Richtung TV Verl vom Handball-Landesligisten. Statt den Kader allmählich wieder auf eine konkurrenzfähige Stärke zu bekommen, geht nun auch der bis dahin torgefährlichste Spieler.

„Wir hoffen jede Woche, dass wir mehr werden, stattdessen werden wir immer weniger“, wies Matthias Kollenberg, sportlicher Leiter der HSG, die Begründung des 20-Jährigen bezüglich nicht eingehaltener Versprechungen in Sachen Neuzugängen als faktisch falsch zurück. HSG-Trainer Uwe Walter ergänzte, dass der Bielefelder gesagt habe, in seiner handballerischen Entwicklung nicht weiterzukommen. Stocksauer und enttäuscht war Vorsitzender Udo Johannböke.

Bei der 18:20 (7:7)-Niederlage gegen den mit kompletter Bank angereisten Gast Handball Bad Salzuflen durften die sieben einsatzfähigen Feldspieler lange auf ein Erfolgserlebnis hoffen. Gut acht Minuten lang stand die HSG beim 7:5 vor einer Drei-Tore-Führung. Die Abwehr agierte in einem Spiel voller technischer Unzulänglichkeiten aggressiv und aufmerksam, vorne ging es darum, Fehler und somit Konter des Gegners zu vermeiden. Heraus kam ein Gewürge mit langen Angriffen und zermürbenden Eins-gegen-Eins-Situationen.

Doch Salzuflen machte es nicht viel besser. Folglich blieb die HSG im zweiten Durchgang immer auf Tuchfühlung, wie beim 10:11, 11:12 und nach 11:15-Rückstand auch wieder beim 15:16 oder 17:18 drei Minuten vor Abpfiff. Da war die Partie längst hektisch geworden. Viele Zeitstrafen, aber noch mehr Fehler auf beiden Seiten sorgten für Durcheinander. Auch die Schiedsrichter trugen zum zerfahrenen Spiel bei.

Entscheidend war wieder mal, dass der HSG die Alternativen fehlten, weil nur der deutlich Formanstieg zeigende Max Kollenberg in der Lage war, das Spiel zu lenken und Aktionen einzuleiten. Dazu kam schwaches Überzahlspiel und vergebene Chancen von Außen, vom Kreis und zweimal vom „Punkt“.

HSG Gütersloh: Rogalski/Küsener – Schicht (3/2), Schönborn (2), Wibbelt (1), Diekmann, Kollenberg (8/1), Hark (1), Peperkorn (3/2)